Umbaubericht zum FD Königssee von ACME

Hinter dem traditionsreichen Kürzel verbergen sich ACMEs Modelle mit druckertüchtigten Wagenübergängen in fernblauer Farbgebung. Die Ausführung entspricht dem Betriebszustand des FD 1980/1981 Königssee mit dem Zuglauf Hamburg Altona - Berchtesgaden zu Beginn der 90er Jahre.


In zwei dreiteiligen Sets bietet der italienische Hersteller die Grundgarnitur des „Königssee“ an, welche sich vorbildgerecht mit dem BordRestaurant Wrmz137 aus dem Artnr. 55073 von ACME, sowie einem Bvmz185 von Roco (Artnr. 44791) und einer BR 120.1 in orientrot von ACME oder LS Models ergänzen lässt.

Dieser Umbaubericht wird im Laufe der Zeit folgende Themen behandeln:

  • Einbau einer Innenbeleuchtung
  • evtl. Einbau von LED-Tischleuchten im BordRestaurant
  • Anpassen der Inneneinrichtung des ROCO Waggons an den Standard der ACME Modelle
  • Detaillierung am offenen Wagenende am letzten Waggon

 

 Da die Modelle extrem detailliert sind und die Drehgestelle dazu neigen an der Schürze hängen zu bleiben, empfehle ich diese mit einem Messer und einer Feile schräg anzuschneiden.

 

Dieser kleine Eingriff ist von Außen nicht sichtbar und sorgt bereits für deutlich höhere Betriebssicherheit.

 

Beleuchtung

Grundsätzlich hat ACME die Wagen nicht für eine Innenbeleuchtung vorbereitet, aber es stellt sich heraus, dass sich diese mit relativ geringem Aufwand und wenigen routinierten Handgriffen realisieren lässt. Erste Studien zeigen allerdings, dass sich die Metall-Achslager in den Drehgestellen in Verbindung mit den einseitig isolierten Radsätzen nicht zur Stromabnahme eignen. Daher baue ich eine einfache 4-Punkt-Stromabnahme mittels Achsschleifern ein.

 

Die Achsschleifer, welche bei zahlreichen Händlern angeboten werden, besitzen zur Befestigung zwei Flügel, die sich leicht gekürzt unter die vorhandene Konstruktion am Drehgestell klemmen und mit ein wenig Kleber fixieren lassen.

Für die Beleuchtung kommen bei mir LED-Leisten mit 10 warm-weißen LEDs auf 285mm Länge zum Einsatz. Die Leisten befestige ich mit etwas Sekundenkleber auf den Querstreben der Gepäcknetze, die LEDs zeigen dabei zum Dach, sodass später eine indirekte und gleichmäßige Ausleuchtung entsteht.

Die Anschlusskabel führe ich auf der fensterlosen Seite des Vorraums herab. Danach geht ein Kabel direkt durch den Schlitz unter die Bodenplatte der Inneneinrichtung (siehe Pfeil) und von dort durch das Loch am Ende der Spannfeder für die Kupplungskinematik zum Drehgestell. Das zweite Kabel ziehe ich zunächst entlang der Sitzreihen und führe es am anderen Wagenende auf dem gleichen Weg zum Drehgestell.

Um trotz der einfachen Radschleifer eine flackerfreie Beleuchtung zu gewährleisten, habe ich auf der Platine einen 25V Stützkondensator mit 470 µF installiert, der den Stromkreis knapp eine Sekunde überbrückt und im Waschraum untergebracht werden kann.


Das Anschließen der Kabelenden am Radschleifer mittels Lötpunkt ist der vorletzte. Bevor dann das Gehäuse wieder aufgesetzt wird, muss das Dach noch mit einem 3x30cm Streifen Glanzpapier (schwarz) ausgekleidet werden. Das Glanzpapier (mit der schwarzen Seite zum Dach) bewirkt, dass die LEDs nicht durchscheinen und dass das Licht von der weißen Unterseite gleichmäßig ins Wageninnere reflektiert wird.

 

Bvmz185 von Roco

Der Bvmz185 von Roco (Artnr. 44791) ist ingesamt ein sehr gelungenes Modell und sollte daher in einer vorbildgerechten Nachbildung des FD Königssee nicht fehlen. Um den Wagen jedoch im Verband mit den ACME Modellen nicht alt aussehen zu lassen, werden ich einige Anpassungen vornehmen, die dem Modell einen höheren Detailierungsgrad verleihen.

Am Anfang steht die Demontage des Wagens und dann kann es los gehen.

Da die beiliegenden Nasschiebebilder für die Zuglaufschilder leider den falschen Zuglauf (Berchtesgaden-Hamburg Altona) aufweisen, greife ich auf eigene Decals auf Basis einer echten Zuglauftafel des Nord-Süd Umlaufs zurück.


Weiterhin werden bei den roten Schlusslampen vor dem Einbau die bereits angravierten Alurahmen auch farblich grau abgesetzt.


An fünf der Gangfenster sind außerdem silberne Handläufe anzubringen, wie sie auch beim Avmz107 von ACME zu finden sind. Diese lassen sich aus lackiertem und gerade gezogenem Silberdraht darstellen, indem man die kurzen Stücken von Innen mit einem Tropfen Sekundenkleber an der Fensterverglasung fixiert.

Ein wichtiges Detail, das dieses Modell leider nicht von Haus aus mitbringt sind die Abwassertanks der WCs und deren Ablassventile, die sich beim Vorbild jeweils an den Wagenende befinden und hier nun nachgerüstet werden sollen. Da ich es nicht geschafft habe, die Abwassertanks von ACME als Ersatzteil zu bekommen, ist hier ein wenig Kreativität gefragt. Gemäß der nebenstehenden Skizze, deren Abmessungen (in cm) nach Vorbildrecherche rekonstruiert und umgerechnet sind, habe ich aus dunkler Pappe zwei Bauteile mit einem scharfen Messer herausgetrennt. Diese lassen sich dann mit wenigen Knicken entlang der gestrichelten Linie und ein bisschen Kleber zu einem fertigen Rahmen zusammenfalten.

Falls der Wagen nicht ausschließlich als Vitrinenmodell genutzt wird, ist es unbedingt notwendig,

ie Aussparung für die Kupplungskinematik und Drehgestellschwenkbereich zu berücksichtigen.

Für die Überarbeitung der Inneneinrichtung wird diese komplett in ihre Bestandteile zerlegt. Die Bestuhlung und Abteil-Verglasungen legen wir erst einmal zur Seite. Dann können zuerst die auf dem Bild markierten Haltenasen (insgesamt 7 Stück) weggeschnitten werden. Sie stören die Optik und haben keinen nennenswerten Nutzen, wenn man die Abteilverglasungen später ohnehin mit einem Tropfen Kleber fixiert. Ebenso können die Zwischentüren im Bereich Abteil/Vorraum sauber herausgetrennt werden, denn diese exisitieren beim Vorbild nicht. Danach erhält der gesamte Boden einen neuen dunkel-grauen Anstrich.


Zwei weitere Details, die relativ leicht zu realisieren sind,  werten das Erscheinungsbild des Innenraum des Wagens weiter auf.

Zum einen befinden sich an den Abteil- und Stirnwänden des Großraumganges Spiegel, die sich mit entsprechender Folie darstellen lassen. Zum anderen können die Abfallbehälter im Großraumbereich unterhalb des Spiegels aus einem kleinen Stück Polystirol zurecht geschnitten, lackiert und aufgeklebt werden.

Als nächstes widmen wir uns der Abteilverglasung, deren Rahmen bereits vollständig angraviert sind und sehr leicht mit Pinsel und ruhiger Hand farblich abgesetzt werden können. Danach kann man an den Glaswänden auch die Halter für die Platzreservierung aufkleben und die fehlenden Türöffner an den Abteiltüren durch grau lackierte dünne Polystyrolstreifen ergänzen.

 

Die Sitze, welche durch Streben zu vis-á-vis-Gruppen angeordnet sind, sollten getrennt und die Streben entfernt werden. Dadurch fallen die unschönen Erhöhungen weg und man erhält, wenn man bereit ist die Sitze einzukleben, einen gleichmäßig ebenen Boden. Anschließend werden die Sitzrahmen in einem hellen grau lackiert und die Armlehnen in braun farblich abgesetzt. Außerdem sollte man die Kopfpolster aus kleinen Papierstücken (ca. 2x3 mm) nachbilden und aufkleben, da diese von außen gut sichtbar sind, und den Detaillierungsgrad nochmals erhöhen.

 

Sind alle Arbeiten abgeschlossen können Stück für Stück wieder alle Teile zusammengesetzt werden. Am Besten beginnt man mit dem Einkleben der Sitzgruppen und steckt danach die Abteilverglasungen wieder ein. Um die abgeschnittenen Haltenasen zu kompensieren, kann man diese mit einem Tropfen Kleber von der Unterseite fixieren.