Umbaubericht zur BR 155 von Roco

Endlich ist sie da und füllt nach langer Zeit die große Lücke in der Auswahl an E-Loks im Maßstab 1:87. Ohne Zweifel ist Roco mit dieser Lok ein wahres Topmodel unter den Modellbahnloks gelungen. Dennoch möchte ich hier im Folgenden einige Umbauten vorstellen, die aus dem Modell eine wahre Lady machen. Das erste was an dem Modell auffällt, sind die vielen Details, insbesondere am Drehgestell. Um diese noch besser zur Geltung kommen zu lassen, habe ich mir etwas ganz besonderes überlegt.

 

Nimmt man das Gehäuse ab, wird der Blick auf einen vorbildgerecht gestalteten, mehrfarbig lackierten Führerstand mit zahlreichen Details frei. Viele einzelne Hebel und Schalter am Fahrpult sind fein herausgearbeitet und heben sich farblich ab. Um den ohnehin schon guten Eindruck zu verbessern, wollte ich unbedingt noch eine Führerstandsfigur einsetzen. Dazu habe ich einfach einem "Preiserlein" die Beine abgezwickt und dieses dann mit einem Tröpfchen Sekundenkleber fixiert. In einem nächsten Schritt soll dann auch eine Führerstandsbeleuchtung folgen, um die Details ins rechte Licht zu rücken.

Im nächsten Schritt ist die Beleuchtung dran. Roco hat hier (leider) auf weiße LEDs zurückgegriffen, was dazu führt, dass das grelle, weiße Licht nicht unbedingt der Beleuchtung des Vorbildes entspricht. Aber durch einen kleinen Trick kann man hier Abhilfe schaffen. Die weit verbreitete Technik des Bemalens der LEDs mit Edding sagt mir schon lange nicht mehr zu, also habe ich mich mit einer Alternative beschäftigt. Ein 15x5 cm großes Stück Backpapier wird mit einem Klebestift vollständig bestrichen und anschließend nach 5 cm der Länge umgeknickt. Dann glatt streichen und den Vorgang mit der anderen Seite wiederholen. So erhält man schließlich ein 5x5cm großes, 3 lagiges Stück. Anschließend einfach die schwarzen Plastik-Rahmen der LEDs abziehen (die sind nämlich nur aufgesteckt) und Innenmaße der Rückseite nehmen.

Wenn das Backpapier getrocknet ist, kann man daraus mit einer Schere die entsprechenden Stücke schneiden und in die LED-Rahmen einsetzen. Zum Schluss dann wieder die Rahmen auf die LEDs setzen und schon liefern die LEDs ein angenehmes warmes Glühlampenlicht, dass exakt den Roco Loks (z.B. BR 143 und BR 110) entspricht.

Was jetzt noch stört, ist die Tatsache, dass die Beleuchtung nicht getrennt zu schalten ist. Aber auch das lässt sich mit einigen geschickten Handgriffen verändern: Die beiden roten Kabel, die von der Platine zu den LEDs führen, werden abgeknipst. (rote Pfeile) Danach verbindet man das rote LED-Kabel von Führerstand 1 mit dem F1 des Decoders (grünes Kabel) und das rote LED-Kabel von Führerstand 2 mit dem F2 des Decoders (violettes Kabel). Im Bild sind diese Verbindungen durch die roten Stecker gut zu sehen.

 

 

Nun fehlt noch das Function Mapping an den Funktionsausgängen des Hauptdecoders.

Für den von mir verbauten LoPi V3 sind das folgende Werte:

 

CV 141 -> Wert 9
CV 144 -> Wert 6
CV 147 -> Wert 1
CV 156 -> Wert 2
CV 171 -> Wert 3
CV 174 -> Wert 3


ggf. kann man die CV 113 bis 116 auf den Wert 1 setzen,

denn die Helligkeit ist auch dann noch ausreichend.

Eine Liste der verfügbaren Funktionen ist am Ende dieses Berichts aufgeführt.

 

 

Führerstandsbeleuchtung und Bremsfunken

Als nächstes steht noch die Umsetzung einer Führerstandsbeleuchtung an, um die Details besonders hervorzuheben. Außerdem soll der Funkenflug beim starken Bremsen der Lokomotive dargestellt werden, um auch im Bereich der Drehgestelle für ein weiteres Highlight zu sorgen. Die benötigten Komponenten sind ein Brake-Light-Modul von Uhlenbrock und ein ESU FX-Decoder.

 

Damit ich beim Einbau zügig und organisiert vorgehen kann,

habe ich vorab einen Schaltplan erarbeitet.

 

Die beiden schwarzen Kabel zu den Dioden am "Hauptdecoder" 52611 sind die "normalen Lichtausgänge" vorn und hinten,

also weißes und gelbes Kabel.

Unter folgendem Link findet man die Anleitung zum Bremsfunkenmodul:
http://www.aachener-lokklinik.de

Nachdem die Verkabelung gemäß dem Schaltplan abgeschlossen ist,

müssen nur noch die LEDs im Drehgestell montiert werden.

Dazu habe ich das Drehgestell zunächst ausgebaut, den Bodendeckel abgenommen und jeweils einen Teil der Bremsbacken mit einem scharfen Messer herausgeschnitten. In der Einkerbung lässt sich dann die LED mit etwas Sekundekleber fixieren. Die Kabel werden beim anschließenden Zusammenbau dann vorsichtig durch den Rahmen ins Gehäuse geführt.

Tipp: Die LED vorher noch mit etwas gelbem und rotem Filzstift/Edding behandeln, damit der entstehenden Funken nicht so grell wirkt, und es realistischer wirkt, wenn es beim starken Bremsen an den Bremsbacken flackert.

 

In beiden Führerständen sind indirekt warmweiße LEDs für die Führerstandsbeleuchtung verbaut. Im Schaltplan sind das die beiden LEDs direkt am Fx-Decoder. Das Function Mapping der beiden Decoder habe ich unabhängig voneinander durchgeführt, jedoch beide auf die gleiche Adresse.

Jetzt sind folgende Funktionen verfügbar:

 
F0 (Licht) => Lichtwechsel (auch analog weiterhin funktionstüchtig)
F1 => Lichtwechsel Führerstand 1
F2 => Lichtwechsel Führerstand 2
F3 => Rangiergang
F4 => Verzögerungen abschalten
F5 => Rangierlicht (Doppel A)
F6 => Prüflicht
F7 => Führerstandsbeleuchtung 1
F8 => Führerstandsbeleuchtung 2
F9 => Bremsfunken (nur solange die Lok in Bewegung ist)