Weichen mit abliegender Zunge

Der Wunsch nach einer realistischen Darstellung von Weichen mit Herzstück und beweglichen Weichenzungen ist fast so alt, wie EEP selbst. Dank des "Weichenzubehör Set 1+2" von TF1 ist es schon seit einiger Zeit möglich die Weichen mit einem Herzstück auszustatten, doch in EEP7 hat man erstmals auch die Chance eine abliegende Weichenzunge darzustellen. Wie das funktioniert, werde ich hier erklären.

 

Um keine falschen Erwartungen zu wecken, möchte ich allerdings vorher klarstellen, dass die Weiche einen optisch gelungenen Eindruck des Vorbildes vermittelt, wie gewöhnlich schaltbar ist und auf beiden Schenkeln befahren werden kann. Bedingt durch den Workaround, welcher darauf basiert einen Spline in seiner Breite zu skalieren, ist das Wechseln der abliegende Weichenzunge beim Schalten jedoch nicht möglich.

 

Die Weichen eignen sich für Bereiche, in denen beim Bau der Anlage bereits feststeht, dass die Weichen jeweils nur auf einem Schenkel befahren werden, z.B. stillgelegte Abzweige, nicht genutze Gleisanlagen, etc.

 

Der Ausgangspunkt für den Bau der Weiche ist das Weichengleis mit dem Antrieb. An dieses Gleis wird dann zuerst der Weichenschenkel angedockt, welcher später die geschaltete Fahrtrichtung darstellt. Ich habe mich bei diesem Beispiel für "Geradeaus" entschieden.

 

Bei dieser Fahrtrichtung liegt die linke Zunge an der linken, nach linke abzweigenden Backenschiene an. Die Zunge ist gerade. Die rechte  Zunge hat einen Abstand (genannt Zungenaufschlag) zur rechten Backenschiene, welche geradeaus führt. Die linke Zunge führt ein Fahrzeug in dieser Stellung gemeinsam

mit der rechten Backenschiene geradeaus.

 

Um diese Situation nun darzustellen, wird auch der zweite Weichenschenkel wie gewohnt angefügt. Anschließend sind an diesem jedoch noch einige Korrekturen durch Eingaben im Eigenschaftsfenster vorzunehmen. Bei gerader Lage der Gleise (wie im Beispiel) muss der Y-Wert der abliegenden Weichenzunge um 0.075 in die Richtung des abzweigenden Schenkels korrigiert werden. Außerdem ist der Skalierungswert auf 0.9 herabzusetzen.

 

Nun muss man die Position der Weichenlaterne überprüfen, Weichenantriebe als Immobilien anfügen und ein Weichenherzstück aus dem Set von TF1 positionieren. Anschließend ist die optisch einwandfreie Weiche auch schon fertig.

Mit ein wenig Übung lassen sich dann auch Weichen bauen, bei denen der abzweigende Schenkel als Fahrtrichtung dargestellt wird. Wenn z. B. die Fahrtrichtung nach links gewünscht ist, so liegt die rechte Zunge, welche eine Krümmung nach links aufweist, an der rechten Backenschiene an. Die linke Zunge wird von der linken Backenschiene entfernt. Ein Fahrzeug wird dann durch die rechte Zunge und die linke Schiene nach links geführt.

 

Dazu fügt man zuerst den abzweigenden Weichenschenkel an das Weichengleis an, und verändert diesen nicht. Danach folgten der gerade Weichenschenkel, dessen Y-Position nun um den Wert 0.075 korrigiert und dessen Skalierung auf 0.9 herabgesetzt wird.

 

Um das beschriebene Vorgehen zu verdeutlichen, stelle ich die Demo-Anlage, die als Grundlage für diesen Artikel diente, zur Verfügung.