Animierte Parallelverbindungen modifizieren

Nach stundenlangem Grübeln möchte ich euch diesen kleinen Beitrag an die Hand geben, sozusagen als Anleitung für Nachahmer und als überspitzte Kritik für die völlig unbrauchbare Umsetzung des neuen Features "animierte Weichen".

Die Ausgangsfragestellung: Hat schon mal jemand daran gedacht, mit den tollen Parallelverbindungen V90NDU10037 oder V90NDU10038 (abgesehen von einer ÜST) einen richtigen Weichenbereich im Bahnhof aufzubauen?
Wahrscheinlich nicht, denn dies scheint auf den ersten Blick trotz 4,5m Gleisabstand unmöglich.
Schauen wir uns folgenden Situation an: Bahnhof Linden Fischerhof und noch einmal als richtiges Foto.

Es fällt auf, dass dort eine Parallelverbindung nach links und nach rechts unmittelbar aneinander anschließen.
Mit den vorhandenen Modellen ist das unmöglich, denn der gerade Weichenschenkel des starren Gleisobjekts reicht immer bis zum gegenüberliegenden Antrieb... Zwischen Herzstück der ersten und Zunge der zweiten Weiche würden in EEP dann über 70 Meter Gleis liegen, was fernab von realistischen Bedingungen liegt.

Es hilft also nichts...

Man muss selbst Hand anlegen und das Objekt ein wenig frisieren, bevor es verwendbar ist.

Um die Bearbeitung möglichst einfach zu halten, habe ich das Gleisobjekt in einer Anlage platziert und die X-Koordinate 0 gewählt, um evtl. Verschiebungen symmetrisch zu halten. Das Zusatzprogramm "Albert" zeigt uns schnell die verschiedenen Gleis-IDs des Objekts und im Schema wird deutlich, was wir ändern müssen:
Zum einen sind die Gleisstücke 119 und 122 zu lang und sind die Gleisstücke 125, sowie 126 völlig überflüssig.

Also wird die Anlage in XML-Notepad geöffnet, und die entsprechenden Register herausgesucht um die Änderungen vorzunehmen.

Für die Länge der Weichengleise mit den IDs 119 und 122 trage ich eine Länge von 500 ein, was 5 Metern entspricht.
Dann muss ich die Gleise noch verschieben, damit sie wieder korrekt am Gleisobjekt positioniert sind. Dazu muss jeweils der X-Wert im ersten Vektor des Dreibein-Verzeichnisses korrigiert werden.
Liegt das Gleisobjekt ursprünglich bei X=0 auf der Anlage, dann ist der Wert für die Weichengleise 7000 bzw. -7000
Durch die Differenz zur ursprünglichen Länge ergibt sich hier nun ein Wert von 6343,7, bzw. -6343,7

Als nächstes werden die überlangen Weichenschenkel entfernt. Dazu sind mehrere Änderungen nötig, denn zum einen muss das Gleis selbst, bzw. dessen Eintrag gelöscht werden, zum anderen muss auch die dazugehörige Gleisverbindung mit den angrenzenden Objekten gelöst werden und schließlich noch der Kollektor in dem die Gleis IDs innerhalb eines GOs gesammelt sind, bearbeitet werden.

Schließlich braucht man die Sache nur noch speichern und in EEP die Anlage erneut laden.
Auf diese Weise könnte man die Objekte nun endlich vorbildgerecht verwenden.
Wer jetzt jedoch denkt, "so schwer ist das ja garnicht" und meint die Objekte anschließend kopieren oder in Blöcke speichern zu können, den muss ich leider enttäuschen. Es ist mir bisher nicht gelungen, die erzeugten Modelle zu speichern oder per Kopierfunktion zu vervielfältigen, denn sonst würde ich statt der Anleitung die fertigen Elemente zur Verfügung stellen.

Ich hoffe, dass die versierten EEP-Nutzer damit etwas anfangen können und möchte es dennoch nicht versäumen jegliche Verantwortung für Folgeschäden beim Anwenden der beschriebenen Tricks auszuschließen.